Navigation auf uzh.ch

Suche

100 Personen für den Bevölkerungsrat 2025 ausgelost

Am Dienstag, 25. Juni fand die Medienkonferenz des Forschungsprojekts «Bevölkerungsrat 2025» statt. Neben der Bekanntgabe des Themas, wurden im Polit-Forum Bern 100 Personen ausgelost, die ab November 2024 am Bevölkerungsrat teilnehmen werden.

 «Aus welchen Teilen der Schweiz kommen Sie?» fragte Daniel Kübler, Co-Initiator des Projekts an der Universität Zürich, zu Beginn der Veranstaltung in den rappelvollen Saal im Polit-Forum Bern. Einige Hände schnellten bei «Deutschschweiz» empor, doch erstaunlicherweise haben auch viele einen etwas längeren Weg auf sich genommen, beispielsweise aus der Romandie oder sogar dem Tessin.

Über 30 Personen, die sich für den Bevölkerungsrat angemeldet haben, verfolgten gespannt die Redebeiträge von Prof. Daniel Kübler, Nationalrätin Melanie Mettler und Prof. Nenad Stojanović (Co-Initiator an der Universität Genf). Vor allem wollten sie wissen, ob sie zu den hundert Personen gehören, die ab November 2024 am Bevölkerungsrat teilnehmen werden.

MK
Zoom
Das Podium an der Medienkonferenz im Polit-Forum Bern (von links nach rechts): Prof. Daniel Kübler, Nationalrätin Melanie Mettler und Prof. Nenad Stojanović (Fotograf: Michael Gehrig, Bern)

Doch zuerst erklärte Daniel Kübler, wie der Bevölkerungsrat 2025 funktioniert, und gab erstmals das Thema bekannt. In einer repräsentativen Umfrage hatten sich über 40% der Befragten dafür entschieden, dass der Bevölkerungsrat über «steigende Gesundheitskosten» diskutieren soll - vor anderen wichtigen Themen wie Energieversorgung, Finanzierung der Altersvorsorge oder Europapolitik. Mit dem Forschungsprojekt wollen die Universitäten Zürich und Genf untersuchen, inwiefern sich Bevölkerungsräte eignen, wichtige gesellschaftliche Debatten auszutragen. Man sei gespannt, ob der Bevölkerungsrat im schwierigen, polarisierten und teilweise festgefahrenen Umfeld der Gesundheitspolitik neue Impulse setzen kann.

Nationalrätin Melanie Mettler, Mitglied der politischen Begleitgruppe des Bevölkerungsrats, betonte die Bedeutung neuer Impulse in der Debatte über Gesundheitskosten. «Ich kann mir vorstellen, dass der Bevölkerungsrat Ideen voranbringt, die sonst nicht im Zentrum der politischen Diskussionen stehen. Diese Ideen könnten dann in die Entwicklung mehrheitsfähiger Lösungen einfliessen» sagte Mettler.

Elektrikerinnen neben Kindergärtnern

Stojanović hob den Vorteil der Unabhängigkeit der ausgelosten Teilnehmenden hervor, die ohne Lobby-Interessen agieren können. Das zweistufige Zufallsverfahren, das zur Auswahl der 100 Teilnehmenden führte, stelle sicher, dass die Gruppe hinsichtlich Alter, Wohnort, Geschlecht, Ausbildung und politischer Einstellung möglichst divers sei. «Das sind ganz normale unabhängige Leute: Im Bevölkerungsrat sitzen Elektrikerinnen neben Kindergärtnern und Rentnerinnen neben Jugendlichen» sagte Stojanović.

Alter_MK
Zoom (JPG, 7 MB)
Nenad Stojanović vergleicht das Alter der Schweizer Wohnbevölkerung mit der ausgelosten Gruppe des Bevölkerungsrats (Fotograf: Michael Gehrig, Bern)

Insgesamt wurden 999 verschiedene Zusammenstellung des Bevölkerungsrats errechnet. Im Polit-Forum Bern wurde an der Medienkonferenz eine dieser Zusammenstellung ausgelost. Aus drei Behältern mit blauen Kugeln zogen Nationalrätin Mettler sowie die beiden Co-Initiatoren Kübler und Stojanović eine Kugel. Schliesslich resultierte die Ziffer «240» und 100 verschiedene Codes wurden eingeblendet. Alle angemeldeten Personen hatten im Vorfeld der Veranstaltung einen persönlichen Code erhalten und konnten mit diesem überprüfen, ob sie zu den 100 Mitgliedern des Rats gehören. Und tatsächlich: Eine Person im Saal landete tatsächlich einen Volltreffer und wird am Bevölkerungsrat 2025 teilnehmen.

Der Bevölkerungsrat trifft sich erstmals am Wochenende vom 16./17. November 2024 an der Universität Zürich, erste Resultate werden im Frühling 2025 erwartet. Schon jetzt ist die Öffentlichkeit eingeladen, sich zum Thema der steigenden Gesundheitskosten einzubringen. Über eine Online-Plattform kann sie ihre Prioritäten und Schwerpunkte einfliessen lassen. Die Vorschläge mit den meisten Stimmen werden dem Bevölkerungsrat anschliessend zur Diskussion vorgelegt.

Loïc Schwab

Unterseiten