Rückblick auf das Abschlusswochenende
Am dritten und letzten Wochenende seiner Arbeitsphase hat der Bevölkerungsrat 2025 seine zehn Reformvorschläge zur Gesundheitsförderung und Prävention diskutiert, darüber abgestimmt und den Abschlussbericht verabschiedet. Die Veranstaltung fand am Samstag im Bundeshaus und am Sonntag im PROGR in Bern statt.
Tag 1: Debatte im Nationalratsaal
Am Samstag versammelte sich der Bevölkerungsrat im Nationalratssaal des Bundeshauses – für viele Teilnehmende ein besonderes und eindrückliches Erlebnis. Dort, wo sonst die eidgenössischen Parlamentarierinnen und Parlamentarier tagen, diskutierten die Teilnehmenden des Bevölkerungsrats. Ein Höhepunkt war die Debatte: Die Teilnehmenden stellten ihre Argumente am Rednerpult im Plenum persönlich vor – eine Gelegenheit, die viele als bewegend und stärkend erlebten. So auch Martin Schwendimann aus Rheinfelden: «Heute im Bundeshaus zu sein, ist ein besonderes Erlebnis – es ist mein erster Besuch hier. Im Nationalratssaal zu debattieren und ans Rednerpult zu treten, war einmalig. Ich habe die Chance genutzt, um meine Meinung zu den Reformvorschlägen einzubringen.»
Zuvor richtete Nationalratspräsidentin Maja Riniker ein Grusswort an den Bevölkerungsrat. Sie würdigte das Engagement der Teilnehmenden und wünschte ihnen für die abschliessenden Diskussionen viel Erfolg: «Es ist zentral, dass jene, die sich über Monate mit einem Thema beschäftigt haben, auch den Dank der Politik erfahren. Engagement ist heute nicht mehr selbstverständlich – umso verdankenswerter ist es, dass sich Menschen in dieser herausfordernden Zeit mit Prävention und Gesundheitsförderung befassen.»
Tag 2: Abstimmungen und Abschlussbericht
Am Sonntag traf sich der Bevölkerungsrat im PROGR zum zweiten Teil des Wochenendes. Dort fanden die Schlussabstimmungen zu den Reformvorschlägen statt. 80 Bevölkerungsräte nahmen daran teil. Die Entscheidungen erfolgten digital mit den Optionen Ja, Nein oder Enthaltung. Direkt im Anschluss bewerteten die Teilnehmenden, welche Argumente für ihren Entscheid besonders ausschlaggebend waren. Diese Einschätzungen fliessen in die grafisch aufbereiteten Ergebnisse im Bericht ein.
Anschliessend priorisierten die Teilnehmenden alle angenommenen Vorschläge, bevor der Abschlussbericht (PDF, 6 MB) verabschiedet wurde. Dieser dokumentiert die Ergebnisse und den Ablauf des gesamten Prozesses des Bevölkerungsrats.
Besuch vom Bundesamt für Gesundheit
Zum Abschluss empfing der Bevölkerungsrat Anne Lévy, Direktorin des Bundesamts für Gesundheit. In einem offenen Austausch nahm sie Stellung zu den Ergebnissen des Bevölkerungsrats und ordnete diese im Kontext der aktuellen Gesundheitspolitik ein. Sie zeigte sich beeindruckt vom Vorgehen und von der Qualität der Debatten: „Ich bin beeindruckt – nicht nur von der Qualität der Vorschläge, sondern vor allem von der Tiefe und Verständlichkeit der Diskussion. Die Pro- und Kontra-Argumente wurden differenziert und klar aufbereitet.»
Wie geht es jetzt weiter?
Mitte April werden die Ergebnisse des Bevölkerungsrats an einer Medienkonferenz erstmals präsentiert. Am 20. Mai findet die Abschlussveranstaltung des Bevölkerungsrats statt. Dort wird der Abschlussbericht an Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider übergeben und ein politisches Podium diskutiert die Reformvorschläge und ordnet diese in den politischen Kontext ein.
Loïc Schwab